Journal



Februar-März 2012


Hallo,

es tut uns wirklich leid, dass wir erneut mit dem Journal so spät dran sind. Zum einen lag dieses daran, dass wir nach der Europameisterschaft erst einmal Abstand vom Eis gewinnen wollten und andererseits wussten wir einfach nicht, was wir schreiben sollten.

Natürlich ist es keine Lüge, wenn wir zugeben, von den Deutschen Meisterschaften enttäuscht gewesen zu sein. Aber erst einmal der Reihe nach. Nachdem wir an den Shows mit Daniel Weiss in Regensburg, Bozen und Oberstdorf teilnehmen durften, kamen wir hochmotiviert in Oberstdorf an. Caro war mit einer Sehnenscheidenentzündung aus Istanbul zurückgekehrt, welche noch nicht komplett verheilt war und wir mussten abwägen, ob wir an den Shows teilnehmen wollten oder uns lieber ein paar Tage Ruhe gönnen. An den Shows teilzunehmen war die absolut richtige Entscheidung, denn dies gab uns Kraft und Selbstvertrauen zurück. In Oberstdorf angekommen hatten wir die Möglichkeit, mit Herrn Skotnicky und mit René, der extra schon am 1.1. aus Berlin angereist war, uns intensiv die letzten Tage vor dem Wettkampf vorzubereiten. Gewohnt haben wir alle drei in der Kaserne und sind zwischen Oberstdorf und Sonthofen gependelt. Schön an dem Training in Oberstdorf war auch, dass Tanja und Stefano auch schon angereist waren und sich somit zwischen uns drei Paaren eine tolle Trainingsgruppe entwickelte. Herr Skotnicky sprang dabei zwischen allen drei Paaren hin und her, so dass jeder von ihm profitieren konnte.

Mit unseren Leistungen, die wir bei den Deutschen Meisterschaften zeigen konnten, waren wir zufrieden. Vom persönlichen Gefühl her konnten wir uns im Vergleich zu den Vorwettkämpfen erneut steigern und den bis dahin für uns besten Wettkampf zeigen. Natürlich war nicht alles perfekt, denn ein kleiner Wackler in der Serpentinehebung kostete uns am Ende den erhofften zweiten Platz. Im Verlauf der Saison war die von uns neu erlernte Serpentinehebung (bei der Caro kopfüber über Daniels Schulter hängt) zu einem unserer sichersten Elemente geworden und hatte in Nizza, Dortmund, Olomouc und Istanbul mehrfach Level 4 bekommen. Dabei hatte Daniel jedoch jedes Mal nur einen Arm geöffnet und wir hatten den Ehrgeiz, bei der DM diese komplett freihändig zeigen zu wollen. Wir wussten, dass es am Ende auf jedes Zehntel ankommen könnte und hofften, eventuell sogar mal eine +2 für diese Hebung bekommen zu können. Bei der Deutschen wurde die Hebung jedoch nur mit Level 2 bewertet, wodurch wir drei Punkte weniger bekamen als sonst.

Trotzdem waren wir zunächst einmal zufrieden mit dem Wettkampf und freuten uns besonders über den zweiten Platz in der Kür. Dass es höchstwahrscheinlich nicht mehr für die Europameisterschaft reichen würde, war uns bereits vor der DM bewusst.

Zurück von der Deutschen ging es mit dem Training gleich weiter, schließlich waren wir als Ersatzteilnehmer gesetzt worden. Wir änderten sogar noch eine Passage im SD und arbeiteten an den Schrittfolgen. Natürlich ein wenig reduziert, aber wir wollten am Ball bleiben und hielten uns die Möglichkeit offen, eventuell sogar bei den Bavaria Open starten zu wollen.

Kurz vor dem EM kam dann ein Anruf von der DEU: Es gab Probleme bei Nelly eine Visum zu bekommen und wir sollten uns doch bitte darauf einstellen, unter Umständen am Sonntag nach England zu fliegen. Wir waren wirklich baff und wussten auch nicht, ob wir uns freuen sollten oder nicht. Schon oft waren wir Ersatzteilnehmer gewesen, aber sind nie zum Einsatz gekommen. Jetzt wurde uns plötzlich klar, wie blöd es sich als Ersatzteilnehmer auf einem Wettkampf anfühlen muss. Etwas nicht aus eigener Leistung zu schaffen und trotzdem nominiert zu werden, ist etwas eigenartig. Besonders für Caro war dies schwer. Als am Freitag dann der Anruf kam, dass Nelly ihr Visum doch rechtzeitig bekommen hat, waren wir, um ehrlich zu sein, erleichtert und freuten uns auch für sie.

Nachdem die Auslosung stattgefunden hatte und somit endgültig klar war, dass wir nicht zum Einsatz kommen würden, baten wir René, das Training ein wenig herunterzufahren. Ziel war es, den Kopf frei zu bekommen und mit aktiver Regenration den Spaß und die Lust an der Bewegung wieder neu zu entdecken. Deshalb nahmen wir uns den restlichen Januar eisfrei. Gingen joggen, spielten Volleyball, Tischtennis, absolvierten unser Krafttraining oder versuchten uns im Ballett mit neuen Choreographien auseinanderzusetzen.

Viele Grüße,
Caro und Daniel

 




 

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