Journal



November 2010


Leider konnte Carolina in diesem Monat immer noch nicht trainieren und bis auf ein paar Tage, an denen sie es versucht hat, trainiert Daniel weiterhin alleine auf dem Eis. Natürlich wird die Situation immer frustrierender, vor allem, weil jetzt die Wettbewerbe angefangen haben und man endlich wieder trainieren möchte. Unser Ziel ist es natürlich immer noch, die Deutsche Meisterschaft laufen zu können und dann auch im Anschluss bei der Universiade dabei sein zu können. Zur EM werden wir es auf keinen Fall schaffen können, denn laut den Nominierungsrichtlinien, die in diesem Monat erschienen sind, muss man, vereinfacht gesagt, mindestens zwei Wettbewerbe vor den Deutschen gelaufen sein.

Daniel: Wie stark ich das Eislaufen mit Carolina und die Wettkämpfe vermisse, ist mir beim JGP in Dresden aufgefallen. Mit ein paar Juniorentänzern aus Berlin bin ich am Samstag zum Kürfinale nach Dresden gefahren. Tom und Jule haben einen klasse Wettbewerb gezeigt und es hat einfach Spaß gemacht, allen zuzuschauen. Das Niveau bei den guten Junioren ist mindestens vergleichbar mit dem bei den Senioren. Eiskunstlaufen ist und bleibt eine einfach unglaublich faszinierende Sportart für mich.

Als kurz danach Herr Skotnicky nach Berlin kam, war diese Motivation immer noch zu spüren, und er lobte auch das gute Technik- und Grundlagentraining, welches Daniel momentan absolviert. Manchmal ist es zwar echt langweilig für ihn, 3 Stunden am Tag nur Pflichtbögen zu laufen, aber nur so kann man eine gute Grundlage für die Schritte schaffen.

Mitte des Monats hat das Semester für uns begonnen und neben dem vielen Training ist es ein echt guter Ausgleich, ab und zu was für den Kopf zu tun. Wir beide können zwar nicht so viele Kurse belegen, wie es ein normaler Student tun würde, aber sobald Caro wieder fit ist, müssen wir halt noch intensiver mit dem Eistraining fortfahren können, um wenigstens ein paar Wettbewerbe bestreiten zu können.

Seit etwas mehr als zwei Jahren haben in diesem Monat wieder die Aktivensprecherwahlen von der DEU stattgefunden. Da Daniel sich dieses Amt schon seit langem vorstellen konnte, durfte er als Vertreter von William Beier und Stefan Lindemann, die beide ihr Amt niederlegen wollten, zur diesjährigen Aktivensprechervollversammlung des DOSB nach München fahren. Für drei Tage wurden hier die verschiedensten Themen mit Vertretern aus Wirtschaft, Sportrecht, DOSB oder der NADA diskutiert. Außerdem fanden die Wahlen für den neuen Beirat der Aktivensprecher des DOSB statt. Ein wirklich spannendes Forum, bei dem auch die Vernetzung der Aktiven und Verbände untereinander gefördert wurde. Das Tollste an dieser Begegnung war jedoch, viele Sportler zu treffen, die unglaublich motiviert waren, Dinge zu bewegen und besser machen zu wollen. In der Wirtschaft würde man sagen: Querdenker. Klar war das Durchschnittsalter hier mit ca. 26 Jahren schon etwas älter, aber Sportler, die dann schon geheiratet haben, promovieren, im Ausland studieren und dabei evtl. noch eine Olympische Goldmedaille gewonnen haben, sind Menschen, von denen wir anderen Sportler viel lernen können. Gleichzeitig hat man auch welche getroffen, die Olympia ähnlich knapp wie wir verpasst haben und man sich somit gegenseitig austauschen konnte. Ein wirklich tolles Erlebnis, welches ich dem neuen Aktivensprecherteam wirklich sehr ans Herz legen möchte. Wirklich motivierend wurde es dann noch einmal, als die letzte Präsentation vom Marketingchef des Bewerbungskomitees von Olympia 2018 in München gehalten wurde. Wenn die Olympischen Spiele 2018 in Deutschland stattfinden, wird es wohl bis dahin der größte Traum werden, hier seine Laufbahn beenden zu dürfen.

Wie man vielleicht merkt, leben wir uns so langsam in Berlin ein. Viele Dinge werden immer einfacher, denn man lernt die Stadt immer besser kennen. Sei es die neugegründete Fahrradfahrgemeinschaft mit Steffi nach dem Training, das wöchentliche Beachvolleyballspielen mit vielen anderen Athleten oder ein Robert, der ständig seine Erdnussbutter vor Daniel versteckt. Trotzdem: Wirklich ankommen werden wir erst, wenn Training und Wettkämpfe für uns wieder losgehen – aber bis 2018 ist ja noch viel Zeit.

Carolina musste jedoch Anfang November operiert werden. Näheres berichten wir im nächsten Journaleintrag.

Viele Grüße

Carolina und Daniel

 




 

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